Faseroptische Messverfahren
Verteilte faseroptische Temperaturmessungen
Moderne faseroptische Temperaturmessverfahren ermöglichen linienförmige Temperaturmessungen entlang einer konventionellen Glasfaser aus der Telekommunikationstechnik von bis zu 60 km Länge. Wird ein Glasfaserkabel bereits beim Neubau oder im Rahmen einer Sanierungsmaßnahme in ein Bauwerk integriert, kann die Temperatur innerhalb des Bauwerkes entlang der kostengünstigen Glasfaser gemessen werden, wodurch Leckagen exakt geortet werden können. Bei Kabellängen bis zu 10 km kann eine Temperaturmessgenauigkeit von besser als 0,1°C und eine Ortsauflösung von ca. 0,7 m erreicht werden.
Messprinzip
Das Messprinzip der faseroptischen Temperaturmessung basiert auf der Rückstreuung eines in die Glasfaser eingekoppelten, kurzen Laserpulses (< 10 ns). Die Temperaturbestimmung erfolgt mittels Ramanspektroskopie am zurückgestreuten Licht. Aus dem Verhältnis der Intensitäten von Stokes- und Anti-Stokes-Linien wird die Temperatur berechnet. Die räumliche Zuordnung des Messwertes erfolgt anhand einer sehr genauen Zeitmessung unter Berücksichtigung der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes in der Glasfaser. In einer wenige Minuten dauernden Messung erhält man das Temperaturprofil entlang der gesamten Glasfaserleitung.
Messmethoden
Gradientenmethode
Prinzipiell sind zwei verschiedene Arten der Anwendung zu unterscheiden. Besteht eine ausreichend große Differenz zwischen der Temperatur in der Umgebung des Glasfaserkabels und der Sickerwassertemperatur, so kann eine auftretende Leckage daran erkannt werden, dass sich der Temperaturgradient zwischen den beiden Ausgangstemperaturen signifikant verringert, d.h. die Bauwerks- bzw. Bodentemperatur gleicht sich an die Temperatur des Sickerwassers an. Dieses Verfahren wird daher als Gradientenmethode bezeichnet.
Heat-Pulse Methode
Ist keine ausreichende Temperaturdifferenz vorhanden, z.B. aufgrund eines bautechnisch bedingt geringen Abstandes zwischen Gewässer und Kabel, bzw. aufgrund von langer Zeit gleichbleibenden Gewässertemperaturen, kommt die Aufheiz-, bzw- Heat-Pulse-Methode (HPM) zum Einsatz
Verteilte faseroptische Dehnungsmessungen
Faseroptische Dehnungsmessungen werden zunehmend zum Nachweis von Deformationen oder Bewegungen im Untergrund verwendet. Für verteilte faseroptische Dehnungsmessungen wird eine Auflösung von bis zu 0,2 m und eine Größenordnung von 10 μm/m erreicht, d.h. Bewegungen von 0,01 mm/m können bereits detektiert und mit einer Ortsgenauigkeit von 0,2 m lokalisiert werden. Eine Glasfaser (Single-Mode) kann praktisch bis zu ca. 10 000 μm/m (1%) gedehnt werden. Dabei muss die Ummantelung die Dehnungsänderung des Messobjekts möglichst optimal auf die Faser übertragen.
Im Beton können dadurch (Mikro-)Risse im Gefüge festgestellt werden, die durch Spannungen entstehen. Mit Standard Single-Mode Fasern können alle möglichen Deformationszustände im Beton gemessen werden.
Downloads
GTC
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GTC Case Study
GTC Publikationen
- 2015 Temperature Monitoring of Multiple Borehole Heat Exchangers
- 2020_WaWi_2020_09_Rosshaupten
- 2017 DTS Fabritius
- 2016 Dornstädter, Retrofit
- 2015 Dornstädter, LEAKAGE DETECTION TEMPERATURE AS A TRACER
- 2015 Dornstädter, Temperaturmessung im Wasserbau – Sichere Überwachung von Dämmen und Deichen seit mehr als 60 Jahren
- 2014 Dornstädter, Full Automatic Leakage Detection at Ilisu Dam by the Use of Fibre Optics
- 2011 Aufleger, Distributed fiber optic temperature measurements in embankment dams with central core – new benchmark for seepage monitoring
- 2010 Heske Der Enhanced-Geothermal-ResponseTest als Auslegungsgrundlage und Optimierungstool
- 2010 Dornstädter In Situ Detection of Internal Erosion
- 2009 Aufleger DFOT monitoring in CFRDs – Technical gimmick or useful complementary monitoring system?
- 2021 New solutions for remote monitoring of pre-cast concrete service reservoir and sludge lagoon