Beim Abbinden des Zements wird Hydratationswärme freigesetzt. Dies führt zu einer starken Erhöhung der Bauwerkstemperatur. Aufgrund der niedrigen Wärmeleitfähigkeit und der hohen Wärmekapazität von Beton klingt diese Temperaturerhöhung nur sehr langsam ab. Die Kenntnis der zeitlichen und räumlichen Temperaturentwicklung im Beton ermöglicht eine Beurteilung der Festigkeit und der Gefahr von Rissbildung.
Die faseroptische Temperaturmessung wird zur Kontrolle der Hydratationswärmeentwicklung im Massenbeton eingesetzt, da diese für das Auftreten thermischer Spannungen und der damit verbundenen Rissbildung, z.B. im Talsperrenbau, von zentraler Bedeutung ist. Durch die linienförmige Temperaturaufnahme kann die Temperaturverteilung im abbindenden Beton kostengünstig und räumlich an vielen tausenden Messpunkten zeitgleich erfasst werden. Durch den Einsatz von Hybrid-Glasfaserkabeln können zusätzlich die thermischen Materialparameter Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität des Betons entlang des Kabels bestimmt werden.