Faseroptisches Überwachungssystem am Damm Roßhaupten
Der Staudamm Roßhaupten wurde in den 1950er Jahren errichtet und staut den Forggensee im bayerischen Allgäu. Der Erdschüttdamm weist eine Höhe von 37 m und Kronenlänge von rund 320 m auf. Die Dichtung des Staudamms wurde 2018 umfassend saniert und mit einem faseroptischen Leckageortungssystem ausgestattet.
Im Zuge der Erneuerung der Dammdichtung am Staudamm Roßhaupten wurde ein neues – in Deutschland
erstmalig eingesetztes – faseroptisches Temperaturüberwachungssystem implementiert. Der Einbau, der im sogenannten
Retrofit-Verfahren durchgeführt wurde, erfolgte schon vor Beginn der Dichtungserneuerung, so dass
bereits der Erfolg des Einbaus der Dichtwand überwacht werden konnte. Durch diesen frühen Einsatz des Systems
konnten die vermuteten Zonen erhöhter Durchlässigkeit innerhalb der natürlichen Kerndichtung, während
der Herstellung des neuen Dichtungselements, eindeutig nachgewiesen werden. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme
wurde das faseroptische Leckortungssystem in den Regelbetrieb übergeführt. Um eine optimale
Dammüberwachung zu gewährleisten, werden permanent Messungen in Echtzeit durchgeführt und
diese automatisch evaluiert, so dass mögliche Durchsickerungsbereiche frühzeitig erkannt und entsprechend
Alarme ausgelöst werden können. Die aktuellen Messwerte und allfällige Alarme werden in einem Onlineportal
visualisiert.
Das System basiert auf der Gradienten- und der Heat-Puls-Methode.